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Stück für Stück, Itzehoe

Nachhaltig gedacht - drei Frauen machen sich in Itzehoe selbstständig

 

Sich selbstständig machen mitten in der Pandemie? Drei Frauen aus dem Kreis Steinburg haben es gewagt und betreiben seit Ende September 2020 erfolgreich den ersten und einzigen Unverpackt-Laden in der Region.

Aber von vorne: Im Dezember vergangenen Jahres entdeckten Yvonne Striebinger aus Heilgenstedtenerkamp und Iris Fischer aus Heiligenstedten, dass sie sich beide vorstellen können, einen Laden zu eröffnen, der unverpackte Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs anbietet. In Itzehoe beginnt Hilke Jeppe zeitgleich mit zwei anderen Interessierten die Planung eines ebensolchen Ladens und veranstaltet einen Info-Abend. Genau dort treffen die drei im Januar 2020 erstmals aufeinander und stellen schnell fest, dass ihre Vorstellungen, Ideen und Wünsche sehr gut zusammenpassen. Alle drei befinden sich in einer Lebensphase, in der sie sich einen beruflichen Wechsel wünschen und einer sinnvollen, nachhaltigen Tätigkeit nachgehen möchten. So fackeln sie nicht lange und setzen ihre Pläne in die Tat um. Während Yvonne und Hilke gerne organisieren und durch ihre offene und kommunikative Art Türen für die Neu-Unternehmerinnen öffnen, ist Iris mit ihrem kaufmännischen Wissen die Frau für Finanzen und Büromanagement. Denn von der Finanzierung bis zur Bio-Zertifizierung sind viele Behördengänge nötig. Aber selbst hier merken die drei schnell, dass ihr Plan einen Nerv trifft: „Wir haben von vielen, die an unsere Idee glauben, tolles Entgegenkommen erfahren. Außerdem halten Freunde und vor allem unsere Familien uns den Rücken frei und bestärken uns in unserem Vorhaben.“

Mit Erfolg: Nach fast zehn Monaten Planung eröffnet mit „Stück für Stück“ am 29.09.2020 der erste Unverpackt-Laden in Itzehoe und Umgebung. Direkt am Ostlandplatz können die Kunden nun Lebensmittel in Bio-Qualität, Reinigungsmittel und sogar Kosmetika ohne Verpackung oder in Mehrweg-/Pfandsystemen erwerben – und zwar in der von ihnen gewünschten Menge. Das macht den Einkauf für Singles oder kleinere Haushalte genauso interessant wie für Großfamilien.

Dass sie den Schritt in die Selbstständigkeit mitten in der Pandemie gewagt haben, bereuen die drei Steinburgerinnen nicht. Und auch nicht, sich für den Standort Itzehoe entschieden zu haben: „Wir haben mit unserem Geschäft eine Marktlücke getroffen. Der „Abstand“ zu den nächsten Unverpacktläden lässt uns auf eine kreisweite Kundschaft hoffen. Es gibt aktuell zwar Beschränkungen, wie viele Kunden sich zeitgleich im Laden aufhalten dürfen. Ansonsten gelten für unseren Laden die gleichen Vorschriften wie auch in anderen Lebensmittelgeschäften. Da wir keinen Vergleich zu „vorher“ haben, können wir nur sagen, dass wir viele und tolle, rücksichtsvolle Kunden haben.“

Durch die Verteilung der Aufgaben auf drei Schultern bleibt trotz Selbstständigkeit noch genug Zeit für Erholung. Die Nähe zur Natur und dass man auch schnell am Wasser ist, gefällt den Gründerinnen am Leben im Kreis Steinburg besonders gut. Auch vom kulturellen Angebot vor Ort sind die drei überzeugt, auch wenn sie Ausflügen ins nahe gelegene Hamburg nicht abgeneigt sind. Und in noch einem sind sie sich einig: Der Kreis Steinburg ist für sie ihre Heimat. Und die gestalten sie nun gemeinsam aktiv und nachhaltig mit.