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Im Kreis nach vorn? Na klar!

Der Kreis Steinburg ist unentwegt am Auskundschaften, wo die Zukunft hingeht. In der Regionalen Kooperation Westküste mit den Kreisen Pinneberg, Dithmarschen und Nordfriesland stellte sich der Kreis nun die Frage, ob eine Investition in Wasserstoff zielführend wäre.

Eine Produktion von Wasserstoff lohnt nur, wenn es Abnehmer gibt. Das Anschaffen von Brennstoffzellen-Fahrzeug lohnt nur, wenn es genug Tankstellen in der Nähe gibt. Und Tankstellen aufzustellen lohnt nur, wenn es genug Fahrzeuge im Gebiet gibt. Um diese Fragen geschlossen zu beantworten, hat die Kooperation eine Studie über die Entwicklung der Wasserstoff-Nachfrage der Energieküste in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse wurden von zwei der Autoren, Dr. Stefan Rehm von der Hypion GmbH (Heide) und Dipl.-Phys. Jürgen Meereis von der IPP ESN Power Engineering GmbH (Kiel), bei einer Online-Präsentation vorgestellt. „Wir haben 16 Akteure der Abfallwirtschaft und des ÖPNV sowie 40 Logistik-Unternehmen, Verbände und weitere Institutionen in den vier Kreisen angesprochen. Die meisten standen der Anschaffung von Bussen, Lkw oder Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzellen-Antrieb offen gegenüber“, berichtete Jürgen Meereis. „Daraus ergibt sich ein langfristiges Potenzial von 1.000 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen beziehungsweise 5.600 Tonnen jährlichem Wasserstoff-Bedarf“, ergänzte Dr. Stefan Rehm. Ein prognostizierte Wasserstoff-Bedarf von 5.600 Tonnen für 1.000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge könnte gemäß der Studie in zehn Jahren erreicht werden. Für die Herstellung dieser Wasserstoffmenge aus Elektrolyse wären 300 Gigawattstunden Strom notwendig, ein Anteil von rund 4% der aktuell rund 16.000 Gigawattstunden jährlich an der Westküste erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen.

Die Studie zeigt somit einen klaren Bedarf und die Möglichkeiten auf, welche die vier Kreise aufgreifen wollen. „An der schleswig-holsteinischen Westküste leben die Pioniere der Erneuerbare-Energie-Branche. Sie haben die ersten Windräder gebaut, jetzt bauen sie die ersten komplett regenerativen Wasserstoff-Tankstellen“, sagte Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen, der als stellvertretender Vorsitzender der Regionalen Kooperation Westküste die Online-Präsentation eröffnete. „Als Energieküste wollen wir dieses Energiepotenzial gemeinsam vermarkten und wollen die Wasserstoff-Projekte aus der Pilotphase in die Wirtschaftlichkeit bringen. Deshalb unterstützen wir unsere kommunalen Unternehmen wie die Abfallwirtschaftsgesellschaften oder ÖPNV-Betriebe bei der Anschaffung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen.“

 

Die Studie „Entwicklungspfade einer Wasserstoffwirtschaft an der Westküste“ wurde finanziert mit Mitteln des Regionalbudgets Westküste 2017-2020 und durch die Kreise Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg. Das Regionalbudget wird gefördert aus dem Landesprogramm Wirtschaft. Die Studie steht auf der Internetseite der Regionalen Kooperation Westküste zur Verfügung: https://www.rk-westküste.de/startseite/