Zusammen IZ mehr möglich
Ein Breitbandausbau hilft zwar die Internetverbindung Zuhause zu verbessern, sobald man sich aber von seinem eigenen WLAN-Signal entfernt ist es in vielen Regionen Deutschlands vorbei mit dem schnellen Internet. Das mussten auch die Schenefelder Bürger feststellen. Denn nach Aussage des Gemeindevertreters Johann Hansen sind die großen Mobilfunkanbieter „derzeit nicht in der Lage, [...] ein vernünftig mobiles Internet anzubieten.“ Also haben die Schenefelder es selbst in die Hand genommen und bauen sich als Ersatz ihr eigenes flächendeckendes WLAN-Netz.
Die Idee: die Schenefelder Bürger geben ihre eigenen WLAN-Signale als so genannte Freifunker quasi für die Allgemeinheit frei. Dazu wird ihnen von der Gemeinde und dem Verein Freifunk Nord ein mit einer speziellen Software ausgestatteter Router kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den wird das Signal dann an die Öffentlichkeit weiter gegeben. Dabei ist die frei zugängliche Verbindung vom privaten Netzwerk getrennt, so dass die Gastnutzer keinerlei Zugriff auf das persönliche Netz bekommen. Und weil die jeweiligen Kundendaten ebenfalls nicht gespeichert werden ist auch niemand identifizierbar. Schon jetzt beteiligen sich fast 40 Bürgerinnen und Bürger an der Aktion und stellen ihren Internetzugang der Allgemeinheit zur Verfügung.
Und Schenefeld ist nicht allein – auch in Hohenlockstedt versorgen sich die Bürgerinnen und Bürger selbst mit WLAN für unterwegs. Dort wurde sogar, um auch die abgelegenen Höfe mit Internet zu versorgen, eine Richtfunkstation am Museum auf dem Wasserturm errichtet. So können Einwohner und Besucher in einem Umkreis von 10 Kilometern kostenlos surfen und texten und bleiben immer Verbindung. Wenn das nicht mal netz ist.